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Mittwoch, 19. April 2017

CHINA - Mythen und Geschichte 01

Mythen und Geschichte 01: Der Große Yu bringt das Wasser unter Kontrolle

Kaiser Yu der Xia-Dynastie


(Shen Yun Performing Arts) Es war um 3.000 v. Chr., da suchte eine große Flut das Reich der Mitte heim, mit sturzflutartigen Regenfällen, die ganze Berge und Täler begruben. Ein Jahr nach dem anderen verloren Menschen ihr Zuhause und waren gezwungen, auf die Gipfel der Berge zu fliehen.


Nach nicht enden wollendem Druck seiner Ratgeber bestimmte der Kaiser einen entfernten Verwandten namens Gun, die anhaltende Flut zu kontrollieren. Er baute neun Jahre lang Dämme und Deiche, um das Wasser aufzuhalten. Aber seine Bemühungen zeitigten keinen Erfolg: Die Wasserflut stieg und stieg. Es schien so, als ob sie nicht zu stoppen wäre.

In dieser Zeit wählte der alternde Kaiser seinen Nachfolger: Shun. Nachdem Shun den Thron bestiegen hatte, bereiste er sein Kaiserreich und fand, dass Gun nicht fähig war, die Flut zu kontrollieren. Gun wurde entlassen, und sein Sohn Yu an dessen Stelle eingesetzt.

Mit Großer Hingabe

Nachdem Yu diese wichtige Aufgabe erhalten hatte, änderte er die Methoden seines Vaters gründlich. Er selbst bereiste das ganze Land mit einer ausgewählten Gruppe von Helfern, um die Geografie zu erforschen, Erhebungen zu vermessen und um die Fluss-Kanäle zu reduzieren. Er arbeitete Seite an Seite mit dem gewöhnlichen Volk, um Flussbetten auszubaggern und erreichte mit den neu geschaffenen Flussläufen, dass die Flut in den Ozean abfließen konnte. Auch baute er ein System von Kanälen, sodass das Wasser die Felder der Bauern bewässern konnte.

Unerschütterlich widmete Yu sich dieser Arbeit 13 Jahre lang. Es heißt, dass er so lange in dem schlammigen Wasser watete, bis die Haare auf seinen Beinen abgerubbelt waren; er arbeitete so lange unter der brennenden Sonne, bis seine Haut schließlich ein sehr dunkles Braun erreicht hatte; und er schippte so lange beim Ausbaggern von Flussbetten, dass seine Hände Schwielen ohne Ende hatten. Aber nach 13 unermüdlichen Jahren war die Flut, die zwei Generationen Sorgen beschert hatte, erfolgreich unter Kontrolle gebracht worden. Auch wird erzählt, dass Yu, als er sein Heim zur Erfüllung seiner Pflichten verließ, erst vier Tage zuvor geheiratet hatte. In all den Jahren, in denen er das Land bereiste, kam er dreimal in die Nähe seines Hauses. Aber aus Angst, mit seiner Aufgabe in Verzug zu geraten, erlaubte er sich nicht ein einziges Mal, seine Familie zu besuchen, noch nicht einmal, als er das Heulen seines neugeborenen Sohns hörte.

Die Menschen empfanden für Yu so tiefe Verehrung, dass sie ihm den Beinamen „der Große“ gaben. Und Kaiser Shun war von seiner Arbeit so beeindruckt, dass er ihm den Thron übergab. Der Große Yu fuhr fort, herrschaftliche Gesetze zu installieren, indem er die erste Dynastie in der Geschichte Chinas gründete: Die Xia.

Das alte China war ein Land, in dem Götter und Sterbliche zusammen lebten und eine göttlich inspirierte Kultur erschufen. Und so kam es, dass die frühe Geschichte und Mythologie vollkommen mit einander verwoben sind. Unsere neue Serie „Geschichten und Geschichte“ macht Sie mit den Hauptfiguren der wundervollen Legenden aus China bekannt.

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