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Dienstag, 13. Februar 2018

Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern: Jahresvorschau

Großer impressionistischer Meister:
Max Slevogt auf einem Selbstbildnis von 1907




Spannende Projekte für Kunstinteressierte
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern legt Jahresprogramm vor

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) hat sein Jahresprogramm für 2018 vorgelegt, das zehn Ausstellungen vor Ort und eine in Jockgrim mit Werken aus eigenem Bestand vorsieht. Noch bis 18. Februar besteht die Chance, sich unter dem Titel „Ohne Schlüssel und Schloss?“ mit Chancen und Risiken von Big Data auseinanderzusetzen. Mit prächtigen Beispielen aus der Kunsthandwerklichen Sammlung des Museums beginnend wird der Weg ins digitale Zeitalter nachgezeichnet, das an interaktiven Stationen erlebbar ist. Im Labor und Graphischen Kabinett des Hauses zieht nach Frank Badur Malte Spohr mit seinen Aufzeichnungen von 1994 bis 2018 ein (17. Februar bis 15. April). Er gehört zu den wichtigen zeitgenössischen deutschen Zeichnern, dessen stilistische Entwicklung nachgezeichnet wird.

Max Slevogt zum 150. Geburtstag gewidmet, ist die Ausstellung „Impression und Phantasie“ vom 17. März bis 13. Mai, die einen vielschichtigen Überblick über das malerische und graphische Schaffen des großen impressionistischen Meisters zeigt und damit ein Highlight im Ausstellungsjahr des Museum Pfalzgalerie bildet. Vom 5. Mai bis 9. September sind frühe Zeichnungen von 1898 bis 1937 von Hans Hofmann zu sehen, der als Vertreter des Abstrakten Expressionismus zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zählt. „Abbas Kiarostami. Der Wind wird uns tragen“ lautet der Titel einer Ausstellung von Fotografie und Film, die stille und bewegte Bilder des großen persischen Fotografen, Lyrikers und Regisseurs präsentiert, in denen Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen (9. Juni bis 23. September). Vom 20. September bis 2. Dezember geht es um Arbeiten, die für den diesjährigen Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Malerei eingereicht wurden. Die Pfalzpreis-Gala, auf der die Preisträgerin beziehungsweise der Preisträger bekannt gegeben wird, findet am Sonntag, 25. November, um 18 Uhr im Pfalztheater Kaiserslautern statt.

„Urformen“ zeigt vom 20. Oktober bis 10. Februar die außergewöhnlichen Skulpturen des Japaners Nobuyuki Tanaka, die traditionelle Lacktechnik mit zeitgenössischem Formenrepertoire verbinden. Die Schau ist die erste Museumsausstellung des Künstlers in Europa. Rozbeh Asmani stellt die Frage „Wem gehört die Farbe?“; seine monochromen Farbtafeln erscheinen zunächst als konkrete Kunst, doch tatsächlich geht es um eine Dokumentation der Farben, die von Konzernen markenrechtlich geschützt sind. Hinter der abstrakten Bildsprache steht ein komplexer Zusammenhang von Farbe, Macht, Konkurrenzkampf und Identität (27. Oktober bis 31. Dezember). Philipp Hennevogl nimmt mit seinen grandiosen Linolschnitten das Alltagsleben und dessen spezifische Gegenstandswelt unter die Lupe: „Unrat und Natur“ heißt seine Schau. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern am Museumsplatz 1 ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Schließlich zieht „Zeitgenössische Meistergraphik“ aus Beständen der Marianne und Heinrich Lenhardt-Stiftung des mpk ins Zehnthaus Jockgrim ein. Vom 25. März bis 29. April sind herausragende Arbeiten bedeutender Künstler, wie Eduardo Chillida, Christian Kruck, Henry Moore, David Rabinowitch und Antoni Tàpies, zu sehen. Das Jahresprogramm ist im Internet abrufbar unter www.mpk.de.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Am 5.11.: Art After Work in Kaiserslautern - Richard Pousette-Dart und der Abstrakte Expressionismus



Pionier des Amerikanischen Abstrakten Expressionismus

„Art after Work“ zu 
Richard Pousette-Dart


Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) nimmt in seiner nächsten Ausgabe von „Art after Work“, am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr den Pionier des Amerikanischen Abstrakten Expressionismus, Richard Pousette-Dart (1916-1992), unter die Lupe. Die derzeit laufende Ausstellung bietet erstmals in einem deutschen Museum einen konzentrierten Einblick in das malerische Schaffen dieser herausragenden Künstlerpersönlichkeit. Stilistisch beeinflusst durch den impressionistischen Pointillismus, hat der große Visionär der New York School diesen in die Abstraktion überführt. Seine transzendentalen Gemälde sind bestimmt durch den Dualismus von Kreis und Quadrat, Mensch und Kosmos, Geist und Körper. Das Werk Pousette-Darts, der in allen wichtigen amerikanischen Museen vertreten ist, wurde in Europa noch wenig gezeigt: Es ist eine spannende Entdeckung, die Ausstellung ein Ereignis. Nach der Führung mit Kurator Dr. Heinz Höfchen kann an der Sektbar eingehend diskutiert werden. Eintritt, Führung und ein Glas Sekt kosten 7,50 Euro; eine Anmeldung sollte bis 4. November erfolgen (Telefon 0631 3647-201, info@mpk.bv-pfalz.de).

Montag, 19. August 2013

Seit 17.8.2013 in Kaiserslautern: Richard Pousette-Dart, Pionier des abstrakten Expressionismus


17.08. bis 17.11.2013    I     Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern     I     0631 3647-201,     http://www.mpk.de/

Richard Pousette-Dart
The Circle - Vom Punkt zum Kosmos
Lost in the Beginnings of Infinity



Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) bietet erstmals in einem deutschen Museum vom 17. August bis 17. November mit über 30 teilweise großformatigen Bildern einen konzentrierten Einblick in das malerische Schaffen des amerikanischen Künstlers Richard Pousette-Dart (1916-1992). Als herausragende Künstlerpersönlichkeit war Pousette-Dart einer der bedeutenden Pioniere des Amerikanischen Abstrakten Expressionismus und gilt als großer Visionär der New York School. Stilistisch beeinflusst durch den impressionistischen Pointillismus, hat er diesen in die Abstraktion überführt. Seine transzendentalen Gemälde sind bestimmt durch den Dualismus von Kreis und Quadrat, Mensch und Kosmos, Geist und Körper. Das Werk Pousette-Darts, der in allen wichtigen amerikanischen Museen vertreten ist, wurde in Europa noch wenig gezeigt und rezipiert: Es ist eine spannende Entdeckung und die Ausstellung ein Ereignis. Die Schau im mpk wird eingerichtet in Zusammenarbeit mit der American Contemporary Art Gallery München und The Estate of Richard Pousette-Dart, New York. Sie wird am Freitag, 16. August, um 19 Uhr durch den Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann und Kurator Dr. Heinz Höfchen eröffnet.
Geboren 1916 in St. Paul, Minnesota, wuchs Pousette-Dart in Valhalla, New York, in einer künstlerisch geprägten Familie auf. Der Vater vermittelte ihm die technischen Grundlagen der Malerei, die er im Weiteren autodidaktisch erlernte. 1937 zog er nach Manhattan und arbeitete zunächst als Assistent des Bildhauers Paul Manship. Während der 1940er Jahre war er in der New Yorker Avantgarde-Szene aktiv und schloss sich als einer der Jüngsten der Gruppe der Abstrakten Expressionisten an. Damit war Pousette-Dart wesentlicher Teil der bedeutendsten künstlerischen Bewegung des 20. Jahrhunderts in Amerika. 1951 zog der Künstler mit seiner Frau, der Schriftstellerin Evelyn Gracey, nach Rockland County im Staat New York, um in ländlicher Umgebung abseits des hauptstädtischen Kunstbetriebs zu seinem persönlichen Stil zu finden. So wurde er zum großen Einzelgänger des Abstrakten Expressionismus – mit einer völlig eigenständigen malerischen Auffassung, in der er den spirituellen Gehalt der Natur abzubilden suchte.
Now a Turning Orb
Die Ausstellung des mpk konzentriert sich auf die Kreisform als weithin dominierendes formales und ikonographisch bedeutendes Element im Schaffen Pousette-Darts. Mandala-ähnliche, zentral ausgerichtete Formen wie Kugeln, Kreise oder Ovale bilden ab den 1960er Jahren als auffälligstes stilistisches Merkmal das Zentrum seiner Kompositionen. Sein Bestreben, auf der Leinwand durchscheinendes Licht – als Sinnbild des Lebens – wiederzugeben, brachte ihn zu einer spezifischen Technik pastoser Überlagerungen von Farbschichten aus Öl oder Acryl. Diese Art des Farbauftrags führte den Künstler mit der damit verbundenen malerischen Reliefbildung zu einer sehr persönlichen Ausdrucksmöglichkeit, seine symbolhafte und spirituelle Bildsprache zu verstärken. Bildtitel wie „Cosmos“, „Genesis“ oder „Hieroglyph of Light“ zeigen Pousette-Darts Themen. Es war ihm wichtig, seine Bilder mit meditativen Titeln zu benennen, um seine geistige Haltung damit bereits anklingen zu lassen.
Mit der Präsentation des Werkes von Richard Pousette-Dart setzt das mpk seine Ausstellungsreihe fort, die den herausragenden Vertretern des Amerikanischen Abstrakten Expressionismus gewidmet ist. Es bietet hiermit einen weiteren qualitätvollen Beitrag zu Kenntnis und Verbreitung amerikanischer Kultur in Deutschland und zeigt exemplarisch die große Bedeutung dieser Stilrichtung auf. Zur Ausstellung erscheint ein 128-seitiger Katalog mit zahlreichen Abbildungen in deutsch-englischer Sprache, der für rund 20 Euro an der Museumskasse erhältlich ist.

Dienstag, 23. April 2013

Ausstellung in Speyer: MOSES von Rainer Magold




In Speyer ist zurzeit an einer historischen Stätte eine Ausstellung von Rainer Magolds religiös-mystisch zu deutenden Bildern aus Pech mit den ihnen ganz eigenen Lichtreflexionen zu sehen. In der Kirche der einst vehement unterdrückten und bekämpften Religion, die älter ist als das Christentum, in der alten (neu aufgebauten) Synagoge in Speyer zeigt Rainer Magold auch ein eigens erstelltes Werk, das neben den erwähnten Bildern besondere Beachtung braucht. 

Im Stil der abstrakten Expressionisten, in der Tradition der formauflösenden Moderne, die den nationalsozialistischen Verfolgungen ebenfalls ausgesetzt waren oder es gewesen wären, sieht der Besucher im Eingang seine Klagemauer, die, etwa 3 x 2,50 m und 300 kg schwer, die wichtigste Betstätte der Juden darstellt. Besuchen Sie die Synagoge und das Werk zu den angegebenen Öffnungszeiten und machen Sie sich selbst einen Eindruck.
 

Dienstag, 9. April 2013

Wie war's bei Rainer Magolds REFLECT DARK SECRET in der Ludwigshafener Friedenskirche?



Am Sonntag, den 7. April 2013, lud die evangelische Kirchenge­meinde sowie der Förderkreis Friedenskirche Ludwigshafen zu ei­ner Vernissage in die Friedenskirche Ludwigshafen am Rhein ein. Dr. Helmuth Morgenthaler, Vorsitzen­der des Presbyteriums und des Förderkreises Friedenskirche Ludwigshafen eröffnete die Ausstellung "Reflect Dark Secret" von Rainer Magold, der als so genannter abstrakter Expressionist einen überregionalen Ruf er­langte und auch international Anerkennung findet. Er ist der dritte Künstler aus der Südpfalz, der hier ausgestellt wird, der erste war der prominenteste Künstler, den die Region hervorbrachte: der Impres­sionist Max Slevogt.


Zu den Ehrengästen zählten neben dem Pfarrer der Friedenskrirche, Klaus Eicher, und dem Veranstaltungsmanager der Gemeinde Manfred Storck die Dekanin Barbara Kohlstruck und Dr. Friedhelm Borgrefe, Dekan I.R., Ehrenbürger der Stadt Ludwigshafen. Die Laudatio hielt die freie Kuratorin und Lehrbeauftragte Dr. Chris Gerbing, die in Karlsruhe und Stuttgart unterrich­tet, außerdem für das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe tätig ist.


Sowohl Dr. Morgenthaler als auch Dr. Gerbing würdigten die ausgestellten Werke Rainer Magolds, die mit Pech (quasi der "Sahne des Öls" als einer Substanz, in der sich Erdgeschichte konserviert) gemalt wurden, als einzigartige Ergebnisse einer 30-jährigen Beschäftigung mit dem Werkstoff. Wie Dr. Ger­bing weiter hervorhob, sei das Besondere an diesen Werken, wie der Titel schon aussage, das Ge­heimnisvolle der zumeist in einfarbiger Schwärze gehaltenen Bilder und ihre nicht zu erwartende Brillanz in der Reflexion von Tages- bzw. Sonnenlicht. Daher auch der Titel der Ausstellung.

Die Friedenskirche mit ihrer Lichtarchitektonik ermögliche die variable Wahrnehmung und tatsächlich Sichtbarwerdung der Stufen des Schwarz. Die Laudatorin schlug in ihrem dichten und facettenreichen Vortrag einen weiten Bogen von der Kunstgeschichte zu unserer alltäglichen Wahrnehmung und Deu­tung der Farbe Schwarz. Das wilde Aufbringen und -klatschen der Farben, wie es der abstrakte Expres­sionismus als Stilmittel verwirklichte und vom Künstler ebenfalls beim Pechaufbringen eingesetzt wer­de, wäre übrigens bereits bei Vincent van Gogh vorhanden gewesen. Die unbunte Farbe entstünde im Ergebnis der Mischung von bunten Farben, gelte quasi als Nichtfarbe und rufe ganz unterschiedliche Assoziationen hervor. So wie für alle Kunstrichtungen gelte, dass wahre Kunst sich eben durch die Mi­schung der Farben ergebe, sei in dem vorliegenden Fall die erzielte Wirkung des Schwarz hervorzuhe­ben. Schwarz sei eigentlich die Abwesenheit von Licht, als Farbe werde es seit Jahrhunderten verwen­det und vermittle ganz unterschiedliche Bedeutungen. Bei den Benediktinern hätte Schwarz für Strenge und Kargheit gestanden, heute werde die Farbe mit Vornehmheit, Stil, Luxus und etwas Besonderem assoziiert, man denke nur an das kleine Schwarze im Konzert oder die Farbe von Dingen des Alltags, wie Einrichtungen, Autos etc. Aber auch die Anarchisten bevorzugen Schwarz. In der Malerei dagegen übernehme Schwarz den aktivsten Part aller Far­ben, weil es neben eine andere dunkle Farbe gesetzt diese aufhelle. Mit dem „Schwarzen Quadrat“ von Malevich habe auch die Abstraktion als „Empfindung der Gegenstandslosigkeit“ begonnen.



Den ausgestellten Werken ist eindeutig ein meditativer, fast religiöser Charakter zu eigen. Doch wäre eine Reduktion auf diese Wirkung schade, denn sie spielen mit der Illusion durch Interaktionen mit Licht und passen sich stilvollen Umgebungen ebenso an wie kargen. Musikalisch wurde die Vernissage von den beiden Musikern Nicola Werra (Violine) und Markus Ecseghy (Klavier) mit feiner klassischer Musik untermalt.



Die Ausstellung ist noch bis 19.05.2013 in der Friedenskirche, Leuschnerstraße 56, 67059 Ludwigsha­fen zu sehen. Die von statischen Problemen bedrohte Kirche aus den 50er-Jahren muss in den nächs­ten Jahren teuer saniert werden. Sie stellt ein wichtiges architektonisches Gut der Nachkriegszeit dar, ist wie ein Tempel gebaut und kaum mit den hiesigen Kirchen vergleichbar.



Im Rahmen der Ausstellung finden weitere Veranstaltungen in der Friedenskirche statt:
+ Zauberhafte Melodien mit Raissa Tscheptscherenko (Sopran) und Klavier am Samstag, 13. April 2013, 19 Uhr
+ Flamenco-Gitarren Quintett Café del Mundo mit Jan Pascal 
& Alexander Kilian am Freitag, 26. April 2013, 19 Uhr
+ Sister Hits Act, Musical-Show, am Freitag, 10. Mai 2013, 20 Uhr
 

 



Sonntag, 9. Dezember 2012

Heute Nachmittag in Ludwigshafen: Finissage zu COCO von und mit Rainer Magold

Letzte Gelegenheit zum Kaufen: Die Kunstausstellung COCO, mit Bildern von Rainer Magold, Coco Chanel mal von einer anderen Seite, geht am Sonntag, 9.12., zu Ende. Um 16 Uhr findet die Finissage statt mit dem Jazzensemble Les Raisins Secs, der Eintritt ist auch dieses Mal gratis.

Freitag, 23. November 2012

Wie war's bei der Vernissage zu Rainer Magolds MARILYN - MENSCHEN DIE BEWEGEN in Ramstein ?

linke Spalte (von o.n.u.): L.S., Klaus Layes,
Rainer Magold

Kaum hat er die Ausstellung DARK SECRETS am 16.11. in Groß-Umstadt eröffnet, steigt der nächste gigantische Event im Haus des Bürgers in Ramstein. Rainer Magold, der abstrakte und figurative Expressionist, der Porträtist besonderer Art, der Aktmaler und der kritisch mit Farbe verfremdende und bisweilen spöttelnde Künstler hat am 20.11. eine weitere Ausstellung mit seinen Exotica und Kostbarkeiten eröffnet. Die Ausstellung war ursprünglich schon viel früher geplant, aber aufgrund eines im Foyerbereich extrem rußenden Schwelbrandes ausgefallen. Denn die gesamten Bilder und Wand-, Decken- wie Bodenflächen waren mit Ruß überzogen, der mittlerweile aufwändig und komplett wieder beseitigt wurde.

Die Blechchaoten
Im blitzblanken Foyer des Bürgerhauses begrüßte also der Bürgermeister Klaus Layes (CDU) die Gäste zur vorweihnachtlichen Ausstellung MARILYN - MENSCHEN DIE BEWEGEN, die von Tausenden von Gästen bis zum Jahresende gesehen werden wird. Obwohl wieder neue Bilder ins Spiel gebracht wurden und schon Dutzende zurzeit unterwegs sind, findet der Besucher ein großes Angebot beeindruckender Werke. Das Spektrum von Rainer Magolds Darstellungen ist groß: Marilyn, Coco, unbekannte Models, Reinhold Messner, Charlie Chaplin, Papst Benedikt XVI., Jesus, Johnny Depp, Jan Liefers, Steve Jobs, und kein Ende. Einige Bilder konnten nicht gezeigt werden, weil Stellwände dem Sicherheitssystem des Hauses widersprechen. Im Januar soll dies nachgeholt werden.

Besonders begrüßte er natürlich die langjährige Gastspieldirektorin des Bürgerhauses, eine erfolgreiche private Gastspielunternehmerin und Promotor des Künstlers. Sie lud die Gäste ebenfalls ein, das Schaffen Rainer Magolds, als einem der wichtigsten zeitgenössischen Expressionisten (keine Fortsetzung der klassischen Moderne im neoexpressionistischen Sinn) in Deutschland, zu genießen und zu würdigen. Sein Erfolg bei Parallelausstellungen in Polen, Stuttgart, München bestärkten ihr Gefühl, aufs richtige Pferd gesetzt zu haben.

Jutta Mohorko - RAGTAG
Außerdem hieß K. Layes willkommen den Geschäftsführer des Bürgerhauses Andreas Guhmann, der den ganzen Abend mit seinen BLECHCHAOTEN (Johannes Huber, Thomas Stauner, Thomas Guhmann, Frank Lill) sehr schnieke im Frack für astreine Blechmusik moderner Ausprägung sorgte, seine Stellvertreterin Burgel Stein mit Mann und natürlich auch Jutta Mohorko und die Gruppe RAGTAG, die sehr fein, sensibel und verspielt, als Gegenpol zum Blech sehr beeindruckende lyrische Arrangements von bekannten Kuschelinterpreten, wie z.B. Cat Stevens, Adele, Eric Clapton usw. spielt. Jutta Mohorko wird dabei professionell unterstützt von Lothar Mohorko mit (Bass-)Gitarre, Trompete und Jenni Schmitt mit einer sehr schönen Stimme.

Solchermaßen musikalisch und rhetorisch umrahmt konnte der Besucher sich der Kunst widmen und die Haltung des Künstlers nachvollziehen, der in seiner Eröffnungsrede darauf hinwies, wie locker die Besucher in Ramstein seien. Er war vor Monaten begeistert, als nach einer Vorstellung des Buenavista Social Clubs um 23:30 Uhr noch etliche Leute im Foyer tanzten, als ob keiner nach Hause gehen wollte. Die Musik hatte offensichtlich etwas bewirkt. Rainer Magold setzte den Schwerpunkt seiner Ausstellung analog auf die Aussage "Kunst, die uns stark machen soll".

Ausgestellte Werke I und Rainer Magold
Er schlug den Bogen vom 20-Jährigen - der gut und schon besser sein kann, aber keiner will ihn - zum Alter. Dort kann es durchaus ähnlich sein - trotz erworbenem Ruf. Wenn sich Erfolg eingestellt hat durch Anerkennung, gesellt sich mit bitterem Beigeschmack zu den Erfolgen eine Einsamkeit. Alle großen Persönlichkeiten, die in dieser Ausstellung hingen, seien mehr oder weniger davon betroffen. Oft ist der Weg dahin schon von Einsamkeit im Scheinwerferlicht geprägt. Ob Charlie Chaplin, Reinhold Messner und gerade Marilyn Monroe, die schon früh von dieser tränenreichen Leere im Erfolg befallen war, es ist das Dilemma der Menschen, die etwas bewegen, dass sie Einsamkeit und Leere fühlen werden, so stark sie auch reüssierten.
Seine Kunst wie auch allgemein Kunst sei angetreten, dies aufzufangen und abzuwehren. Für alle, die wenig Auge dafür hätten, sei es wichtig zu erkennen, dass 80 % seiner Bilder Zitate der Realität mit künstlerischer Interpretation seien, und nur 20 % fotografische Realität. Also soll man nicht Fotorealismus erwarten bei Expressionisten, sondern deutende Zitate!

Ausgestellte Werke II und Rainer Magold
Und so ist der Papst vielleicht eine Ausnahme oder ebenfalls eine Bestätigung aus der tränenreichen Leere im Alter. Nicht aber bei den Zitaten, den farblich sei er so schrill erfasst, dass seine roten Schuhe sich in die Umgebung färbten, aus dem Teufel trägt Prada hier eine fast gefährliche diabolische Figur würde, mir dem Kaiphas ähnlich oder dem Künstler nach etwas von Imhotep habe, dem durch Mauergraffitti überlieferten Baugenie und Heilgott in Ägypten, von dem man viel vermutet, aber nichts weiß (wahrscheinlich 2700 v. Chr.). Das unruhig wirkende Jesusporträt löst sich erst nach längerem Betrachten und vor allem durch das Objektiv zu einer hellen Erscheinung auf und erinnert an den Christus von Pier Paolo Passolini in seiner Verfilmung von „Das 1. Evangelium Matthäus“. Beethoven in jener typischen Pose, Jahrzehnte auf Gemälde und Kunstdrucke der Deutschen gebannt, aber verfremdet. Wie es den Aktmodellen im Alter ergeht weiß keiner, aber sie hinterlassen einen bleibenden verlockenden, lockenden und üppigen Eindruck. Ein wartendes Modell erinnere den Künstler an die ehemaligen DDR-Bewohnerinnen, die in New York schweigend auf ihre Entdeckung warteten. Messner dominiert mit einer schweren melancholisch wirkenden Präsenz, Johnny Depp ist mehr fotografisch fixiert, Captain Sparrow, dem "Fluch der Karibik" entsprungen. Marilyn in allen Posen, die wir von ihr kennen, bis zur verfremdenden Verzerrung ins Transvestitenhafte, was ihre Existenz ja auch von ihr verlangte - Verkleidung und Überbetonung.

Ein Besuch im Haus des Bürgers, der sich lohnen wird für Betrachter, die der Kunst und ihren Mitteln gegenüber aufgeschlossen sind und keine feine Porzellanmalerei erwarten. Großformatige farbintensive, sinnliche und expressive Werke wollen betrachtet werden.



Dienstag, 20. November 2012

Heute Abend in Ramstein: MARILYN - Menschen, die bewegen

Ab 19:00 Uhr heute Abend findet die Vernissage zu Rainer Magolds Ausstellung: "MARILYN - Menschen, die bewegen" im Haus des Bürgers in Ramstein statt.
Die Ausstellung ist bis 31.12.2012 zu sehen.

Der Künstler:
In Karlsruhe geboren, ist Rainer Magold in einer Welt der modernen Malerei aufgewachsen. Sein Vater (Maler der Akademie der Bildenden Künste/München und Gründer der Südpfälzischen Kunstgilde) gab ihm vieles weiter, insbesondere das Talent, Emotionen, Lyrik und Meditation expressiv und abstrakt zu malen. Er ermöglichte es ihm vielen Künstlern in Deutschland und Frankreich zu begegnen. Schon früh begeisterte Magold sich auf Ausstellungen in Straßburg und Paris für Turner, Picasso, Jean Arp. Dem folgten mit 17 Jahren Studienreisen nach München, Venedig und Rom. Einer ersten eigenen Ausstellung in London (1970) folgten Studienaufenthalte oder Ausstellungen in Italien, Marokko/Algerien/Tunesien, Sao Paulo/ Brasilien, Dänemark/Schweden, Frankreich/Holland/Belgien, China, Hongkong, Jugoslawien, Israel, Schweiz, Barcelona/Madrid, Österreich, Sri Lanka; zuletzt 2009 in Mannheim und Berlin.


Prof. Joseph Beuys bestärkte Rainer Magold in der„Freien internationalen Hochschule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung e. V“ konsequent seinen eigenen unabhängigen Weg zu gehen. Er hat mit vielen international bekannten Designern und Künstlern gearbeitet; 2009 z.B. mit Elvira Bach, Prof. Thomas Hornemann (Berlin), Prof. Fritz Dickgiesser (Kunstakademie Düsseldorf) und Prof. Markus Lüpertz.


Donnerstag, 15. November 2012

Heute Abend in Groß-Umstadt: Dark Secrets



DARK SECRETS

Rainer Magold - Abstrakter Expressionismus


                                                                                                                                                                   

Vernissage: Donnerstag, 15. November 2012, 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Farmerhaus, Am Farmerhaus 1, 64823 Großumstadt

Donnerstag, 1. November 2012

"Sinnlich de luxe" zu sehen bis 14.11.2012 im Schlösschen Limburgerhof


von links  nach rechts:
Liebesnacht, Red Corset, Geheimes Verlangen, Erotischer Traum 


















Hunger des Begehrens


Am Abend des 29.10.2012 startete in dem reizvollen Schlösschen Limburgerhof aus dem 18. Jahrhundert die anspruchsvolle und auf hohem Niveau angesiedelte Kunstausstellung „Sinnlich de luxe“. von Rainer Magold. Parallel und zuvor begonnen "Coco" in Ludwigshafen, eine Ausstellung zu Coco Chanel in erster Linie, mit vielen Zusatzevents. Zum 50. Todestag von Marilyn Monroe in 2012 ebenfalls eine großartige Annäherung an die zerbrechliche Frau hinter der Sexbomben-Fassade bereits schon im Mai. In seinen Ausstellungen dominieren attraktive und verführerische (prominente) Frauen, eigenwillig in Pose gebracht, lockend und teilweise auch mit Vorsicht zu genießen.


Der Abend und die Ausstellung wurden durch Worte von dem "Schlossherrn" Hermann Zier aus Limburgerhof, der Kunstkritikerin und Autorin Heike Marx sowie durch Rainer Magold selbst eröffnet. Der Künstler stellt nun bis zum 14.11.2012 das zweite Mal in Limburgerhof aus. Für den musikalischen Rahmen sorgten Dagmar Küchlin mit sehr überzeugendem Jazzgesang und Gereon Hoffmann an der Gitarre, der auch täglich zwischen 15 und 18 Uhr in der Ausstellung zu hören sein wird.


von links  nach rechts: Heike Marx, Rainer Magold, Gäste.
Hermann Zier rechts unten. 

Jazzduo: Gereon Hoffmann, Dagmar Küchlin


Magolds Kunstagentin begrüßte die Gäste, betonte die aktuelle Ausstellungshistorie von Rainer Magold in 2012 und hob die exponierte Stellung Rainer Magolds auf dem Kunstmarkt, vor allem in den USA hervor. Wie wir später vom Künstler erfuhren, bewege der Begriff "Expressionismus" in New York Hunderttausende von Menschen in die Galerien. Herr Zier zeigte sich froh, sein Lieblingskind Schlösschen so extravagant genutzt zu sehen und blickte auf eine lange gemeinsame Veranstaltungsgeschichte mit Magolds Kunstagentin L.S. zurück.

Frau Marx war so ehrlich und gab zu, dass sie in 30 Jahren Kunstkritiktätigkeit bislang noch nicht auf Rainer Magold gestoßen sei, obwohl er schon länger einen ordentlichen Ruf als "Expressionist" erlangt habe. Seine Ausstellungen mobilisierten auch in Deutschland teilweise Tausende Besucher. Dass das eben nicht nachgemachter oder Neo-Expressionismus sei, merke man ganz deutlich, es handle sich um eine ganz eigene Positionierung. Keine appellative, schönseinwollende Kunst, sondern in der gesamten Attraktion etwas Widerborstiges. Und so sei Expressionismus für Rainer Magold nicht die kunsthistorische Epoche und deren Stil, sondern eine Einstellung außerhalb der Akademien. Wohlweislich doch mit einem deutlichen Zitat der kräftigen Farbenwelt und Einsatz ungewöhnlicher Farbgebungen. Sie zitierte dabei einige Stellen aus ihrem Roman "Und Freitag Vernissage... Roman über Glanz und Elend, Künstler zu sein" (Februar 2006).
Frau Marx zeigte uns in ihrem Exkurs, wie sehr und wie lange schon Rainer Magold mit der Kunst verwoben sei. Er habe sich mit Lust und Leidenschaft ganz der Kunst verschrieben. Da seine Mutter bei der Geburt starb, wuchs er im väterlichen Atelier auf, besuchte später ein Internat und Kunstakademien, um sich fortzubilden. Doch weg von den Akademien zeigte sich sein wirkliches Zuhause in der Zusammenarbeit mit und Schulung durch Joseph Beuys und Markus Lüpertz zum Beispiel. Die Prägung durch den Vater wohl an erster Stelle. Heike Marx wies auf zwei Techniken hin, die ungewöhnlich seien: eine, die wasserlösliche Farben paradoxerweise - eine schwer zu verwirklichende Technik - mit Ölfarben bedecke, und eine weitere, die mit Pech arbeite - inspiriert durch den Anblick eines Künstlers, der auf einer länger zurückliegenden Documenta hingebungsvoll in Altöl rührte.



von links nach rechts: Rainer Magold, Heike Marx, Frau Magold.
Erklärungen des Künstlers vor dem Werk NACHGLÜHEN


Rainer Magold selbst erklärte uns mit expressiven Worten und Gesten, wie er an die Kunst herangehe und wie er sie einsetze. Seine respektvolle Haltung gegenüber Kunst zeige er tagtäglich, indem er nur in "guten" Kleidern male, sozusagen im Anzug. Sein achtstündiger Arbeitstag bestehe aus Malen, Malen und nochmals Malen. Dabei sei es ihm wichtig, innere Bedürfnisse, Strömungen und Verlangen nach künstlerischer Manifestation in einem Zug auf die Leinwand zu bringen. Er unterbreche seine Arbeit nicht, bevor nicht der Abschluss einer wichtigen Phase oder des gesamten Schöpfungsprozesses erfolgt sei. Sein Werk NACHGLÜHEN, ein Porträt Charlie Chaplins von beträchtlichem Ausmaß (200 cm x 290 cm) und einem stolzen Preis jenseits der 30.000-Euro-Grenze, habe er innerhalb von 3 Tagen und Nächten erstellt, ohne sich nennenswerte Pausen zu gönnen.
Jedes Bild bedeute ihm ein Fenster in eine andere Welt, er steige förmlich hinein und befände sich woanders. Er käme mit Malen auf eine Flow-Ebene des positiven Gefühls und gleichzeitig auch in einen Alpha-Zustand der höchsten Wachheit.
WORK IN PROGRESS
"Nachglühen" habe er mit Betonfarben gemalt, das Licht werde geschluckt, sie seien robust und wetterfest, man dürfe sie richtig anfassen und befühlen. Wichtig sei ihm auch, dass der Betrachter erkenne, dass viele kleine abstrakt gemalte Ausschnitte des Bildes vorlägen, die tatsächlich das bewirkten, was ein Kollege zu ihm gesagt habe: "Du malst so abstrakt, dass es schon wieder figurativ ist."
Der Werkstoff Pech übe eine besondere Anziehung auf ihn aus. Allein 2012 habe er über 400 kg davon verarbeitet. Die hundertprozentige Lichtabsorption sei für ihn genial und einmalig. Trotz des tristen Schwarz vermag dieser Werkstoff Betrachter nach einer gewissen Weile zu Planungen und Aktionen anzuregen, was sehr auffällig sei. Ob das nun die Todesnähe bzw. -botschaft durch die Farbe oder die urwüchsige Natur sei, ließ er unbeantwortet. Jedenfalls motivierten seine Pechbilder auch so berühmte Leute wie die aus dem Iran stammende britische Architektin Hadid, die mit futuristisch-ästhetischen Gebäuden unter anderem in Abu Dhabi glänzt.

Schlösschen, Parkstraße 43, Limburgerhof

Öffnungszeiten:
Di-So: 15-18 Uhr

Ausstellungsdauer:
29. Oktober bis 14. November


Donnerstag, 7. Juni 2012

Das 50. Todesjahr Marilyn Monroes: Marilyn in der Ausstellung von Rainer Magold



Hat sich noch die halbe Welt 1962 darüber gefreut, dass Marilyn Monroe John F. Kennedy in ihrem Minutenauftritt ein erregtes "Happy Birthday, Mr. President" entgegenhauchte - die scheinbar naive Blondine war hier schon stark psychisch erkrankt und medikamentenabhängig. Elf Wochen nach dieser Szene wurde sie am 5. August tot aufgefunden! Das Kleid, das sie bei diesem Anlass trug, wurde übrigens später für eine Million Dollar versteigert.

Prominente, wie Norman Mailer oder Billy Wilder, die sie gut kannten, urteilten über sie, sie wäre zwar wahnsinnig ungebildet und naiv gewesen, aber eben klasse. Auf Hotelbriefpapier des Waldorf-Astoria schrieb sie Träume auf. In einem davon wurde sie von ihrem Schauspiellehrer und Freund Lee Strasberg operiert. Er förderte nichts zutage außer Sägemehl. Marilyn hatte ihre Mitte und Identität schon lange verloren, sie fühlte sich wie eine Puppe: "Er hatte so viel erwartet - mehr, als er sich je hatte träumen lassen bei jemand, doch nun war da absolut gar nichts."  Alle ihre Aufzeichnungen in dem 2010 erschienen "Marilyn Monroe - Tapfer lieben" sind nichts als Versuche mit dem Ruhm klarzukommen, der Einsamkeit, der Verzweiflung. Sie hinterfragt ihre Ängste, formuliert ihr Zerbrechen an den eigenen und den fremden Erwartungen, driftet in die Grenzgebiete der Psyche ab und zeigt einen Drang, sich selbst zu verstehen und den, den man liebt. Was wohl der Anlass zu ihrem Selbstmord war wird klar, wenn man sich noch einmal diesen Substanzverlust, die Eigenwahrnehmung als leere Hülle, das Vermissen von Basis und Boden vor Augen führt. Ihre Biografie, die unklare Schreibweise ihrer Namen, das häufige Wechseln der  Namen, das allmähliche Verschieben und Verlieren ihrer Identität, die Negativerfahrungen mit einem pädophil veranlagten Stiefvater in ihrer Pubertät, der die Mutter veranlasste, sie zu einer Tante zu bringen, ihre gescheiterten Ehen machen es klar, dass sie immer auf der Suche nach sich wahr, und entsetzlich erschrak, weil sie zu wenig oder nichts - eben nur sich selbst - fand.

Mit 18 notierte sie: "Wahrscheinlich kann nur jemand, der sich sehr klar und vollständig erinnert, wie er geworden ist, verstehen, was für eine objektiv-analytische Sicht ich anstrebe und dabei nur aufgeblasen klinge mit meinen eher schlichten Überlegungen." Oder: "Es ist kein Vergnügen, sich selbst gut zu kennen oder es jedenfalls zu denken - jeder braucht ein bisschen Einbildung, um an und um den Abgrund zu kommen." ...  "Warum quält mich das so? Warum fühle ich mich als Mensch weniger wert als andere?" An einer anderen Stelle: "Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar, es gibt keine Antworten, das Leben muss man leben, und da es vergleichsweise kurz ist - (vielleicht zu kurz - vielleicht zu lang) -, bleibt mir nur die Einsicht, es ist nicht leicht." Der Leser kann viele, viele Indizien zusammentragen, warum Marilyn trotz Erfolg kein Interesse am Weiterleben hatte.
Sie war nie eine Intellektuelle, eine Dichterin, aber eine selbstreflektierte Frau. Die Püppchenproduktion der Filmindustrie widersprach ihrem Selbstbild total, sie wollte eine eigenständige Schauspielerin sein, durfte es aber nie. Ihr Verhalten und Denken legt eine Borderline-Erkrankung nahe, über die Marilyn in ihren Notizen Witze machte, sich als "Mitglied der Anonymen Borderliner" bezeichnete. Borderline gilt als ein Krankheitsphänomen, dem zu 70 Prozent Frauen verfallen: Merkmale dieses Syndroms sind ein verzerrtes Selbstbild, starke Selbstzweifel und Aggression nach innen, bei Männern Aggression nach außen.

In den Bildern Rainer Magolds kommen all diese Dinge zur Sprache, es gibt regelrecht düstere Marilyn-Darstellungen, geheimnisvolle, abgründige, aber auch leuchtend-helle und farbenintensive. Letztere ganz so, wie es ihr Schauspiellehrer Lee Strasberg in seiner Trauerrede formulierte: „Marilyn hatte ein Leuchten - Spektralfarben aus Verlorenheit, Strahlkraft und Sehnsucht -, das sie heraushob und doch alle anzog, weil jeder an dieser kindlichen, gleichermaßen scheuen und wie lebensprühenden Unbefangenheit teilhaben wollte.“ In vielen Bildern erkennt man genau diese Aussage und betrachtet sehr ausdrucksstarke und intensiv wirkende Marilyn-Momente. Mal ist der Pin-up-Gedanke weitergeführt und interpretiert, mal die roten Lippen ganz dominant im Bild oder die blondierten Haare fast künstlich, perückenhaft.

Der Mensch hinter dem Ruhm kommt zum Vorschein, die innere Biographie der Norma Jeane Mortenson. Marylin Monroe lebte die amerikanische Legende vom  unaufhaltsamen Aufstieg des mittellosen Mädchens zum Symbol des ewig Weiblichen. Und zerbrach daran.  Rainer Magold zeigt einen warmherzigen Menschen, impulsiv und scheu, sensibel und voller Versagensangst, doch immer lebensbejahend und auf der Suche nach Erfüllung. Trotz des Lebens, das man ihr aufzwang, war sie nicht verbildet und nicht verbraucht.
In den Werken von Rainer Magold wird deutlich, dass sie nie in einer Pose erstarrte, sondern ohne Gehemmtheit, aber mit einer großen Unsicherheit mit ihren strahlenden Augen Kleidung und Accessoires völlig nebensächlich machte. Er zeigt den Menschen voller Widersprüche, Fleisch gewordene Sirene und Seiltänzerin, Femme fatale, Pin-up-Girl und naives Kind, eine zarte weiche liebenswerte Frau. Marilyn Monroe, leidenschaftlich und verzweifelt, die vor allem eins wollte: geliebt werden.

Diese 130 Bilder zu Marilyn sollten eigentlich geschlossen, wie sie sind, in ein Museum eingekauft werden, weil sie so einzigartig und toll sind. Manchmal findet man es gerade schade, dass die Bilder so viele verschiedene Besitzer weltweit finden werden und es völlig unklar ist, wann die Bilder mal wieder so zusammenkommen und wirken. Am 90., 100. Geburtstag, dem 75. oder am 100. Todestag? Zeiten, über die der Künstler und wir gar nicht nachdenken mögen ...

Der Besuch der drei Ausstellungsorte in Bad Bergzabern Haus des Gastes: "Die Frau", Südpfalztherme: "Die Legende" und Galerie A. Magold: "Manche mögens heiß" rentiert sich auf alle Fälle und inspiriert manchen zum Kauf dieser eindrucksvollen Gemälde mit gehobenem Anschaffungspreis. Noch bis 17.06.2012 kann man das Städtchen erwandern und dreimal Marilyn so stark wie nie erleben...


Donnerstag, 31. Mai 2012

Happy Birthday Marilyn Monroe: Einzigartige zeitgenössische Monroe-Gemälde in einer Ausstellung in Bad Bergzabern


Der abstrakte Expressionist Rainer Magold aus Bad Bergzabern in der Südpfalz feierte das 50. Todesjahr der Filmikone und ihren Geburtstag bereits mit einer Vernissage zur Ausstellung "Die Frau" und einer amerikanischen Geburtstagsfeier im Haus des Gastes, am 18.05. in Bad Bergzabern (viereggtext berichtete). Marilyn wurde am 1. Juni 1926 geboren. Eingebettet ist diese Ausstellung - die noch bis 17.06. geöffnet hat - in einen Zyklus aus zwei weiteren Kunstausstellungen in Bad Bergzabern, der Marilyn neu erstehen lassen möchte, und zwar so, wie sie sein wollte im Gegensatz zu der Gestalt, die aus ihr gemacht wurde. Marilyn, eine Frau in einem reizvollen, dennoch nur "normalen" Frauenkörper, aber doch mehr als das blonde Sexsymbol, das die Medien uns vermittelten. Der Künstler Rainer Magold zeigt Marilyn intim und verletzlich, zurückgezogen und tief empfindend, dennoch erotisch und attraktiv, eine besondere Frau. Von den Tagebüchern, Notizheften, Briefen und Gedichten der wohl berühmtesten Blondine der Welt inspiriert, stellt er in seinen Bildern die Tiefe einer erotisch-sinnlichen Frau auf hohem Niveau und mit außerordentlicher Empfindsamkeit dar.

2010 kamen in Deutschland die Aufzeichnungen und Gedichte von Marilyn unter dem Titel "Marilyn Monroe - Tapfer lieben", S. Fischer Verlag, auf den Markt. Er zeigt eine ganz andere Marilyn in ihren Aufzeichnungen, Gedichten - weit weg von dem Bild einer naiven, erotischen, stark blondierten, eigentlich brünetten, und sexualisierten Schauspielerin. Der Inbegriff eines Sexsymbols, die Filmdiva, war eine sehr verletzliche Frau, die die Fantasien weltweit beflügelte. Das berühmteste Pin-up-Girl der Welt eine Gedichteschreiberin, nachdenklich, unglücklich? Woher stammen die Angaben, die Gedichte, wer hat sie so lange zurückgehalten? Niemand, sie wurden verspätet gefunden, und zwar von Anna Strasberg, der Witwe von Monroes Schauspiellehrer und Nachlassverwalter Lee Strasberg. Sie hat mehr als zwei Kisten voll mit Dokumenten, Notizen, Aphorismen, Einkaufslisten, Briefen, Kochrezepten, Gedichten beim Aufräumen auf ihrem Dachboden gefunden. Die amerikanischen Herausgeber Stanley Buchthal und Bernard Comment haben all das zu einem Buch zusammengefasst, was die beiden den literarischen Nachlass der Monroe nennen. Sie waren sich sicher, dass all die, die die Monroe für sexy, aber dämlich hielten, entdecken würden, "dass sie eine Poetin war und ziemlich clever."

"Leben - ich bin von deiner zweierlei Richtung.
Irgendwie kopfüber hängend meistens,
doch stark wie Spinnweben im Wind."


Dieser Anfang eines Gedichtes - wahrlos auf einen vergilbten Zettel geschrieben - ist ebenso
eine kleine Sensation wie der folgende Aufschrei einer Unglücklichen:

"Allein!!!!!!
Ich bin allein – ich bin immer allein
egal was…"


In den insgesamt 130 Bildern Rainer Magolds kommen all diese Dinge zur Sprache, es gibt regelrecht düstere Marilyn-Darstellungen, geheimnisvolle, abgründige, aber auch leuchtend-helle und farbintensive. Letztere ganz so, wie es ihr Schauspiellehrer Lee Strasberg in seiner Trauerrede formulierte: „Marilyn hatte ein Leuchten - Spektralfarben aus Verlorenheit, Strahlkraft und Sehnsucht -, das sie heraushob und doch alle anzog, weil jeder an dieser kindlichen, gleichermaßen scheuen wie lebensprühenden Unbefangenheit teilhaben wollte.“
In vielen Bildern erkennt man genau diese Aussage und betrachtet sehr ausdrucksstarke und intensiv wirkende Marilyn-Momente. Mal ist der Pin-up-Gedanke weitergeführt und interpretiert, mal die roten Lippen ganz dominant im Bild oder die blondierten Haare fast künstlich, perückenhaft. Mal der Depression, dem Angsterfüllten breiten Raum gegeben, das Glamourhafte ausgeschaltet.


In Bad Bergzabern im Haus des Gastes: "Die Frau", in der Südpfalztherme: "Die Legende" und in der Galerie A. Magold: "Manche mögen's heiß" - noch bis 17.06.2012.

Haus des Gastes und Südpfalztherme sind durchgehend geöffnet, die
Galerie & Atelier, Weinbergstr. 7, Mi, Do, Fr, So, 15 - 18 Uhr.




(Teil 2 zu Marilyn Monroe folgt am 08.06.2012)

Mittwoch, 23. Mai 2012

Für sie besucht: MARILYN MONROE BY RAINER MAGOLD in Bad Bergzabern

Marylin Monroe (* 1. Juni 1926 in Los Angeles, Kalifornien; † 5. August 1962 in Brentwood, Los Angeles; geboren als Norma Jeane Mortenson, kirchlich registrierter Taufname: Norma Jeane Baker), das ist nicht nur eine Ikone der westlichen Welt nach 1945, sie hat überall auf der Welt Ruhm als Filmikone erlangt und wurde in millionenfacher Auflage gezeigt, gedruckt und gemalt. Als Inbegriff der Miss Sexy America trat sie einen Siegeszug durch die Medien an, spielte in Dutzenden Filmen Hollywoods mit, hat viele Fernsehauftritte, war auch eine überzeugende Sängerin und bekam Dutzende von Auszeichnungen. Sie stand unter anderem mit Ronald Reagan und Robert Mitchum vor der Kamera und ... war traurig über ihre Vermarktung, weil sie nicht sein durfte, wer sie gerne gewesen wäre. Sie wollte als Schauspielerin ernst genommen werden nicht als Sexsymbol. Das Diktat des Erfolgs formte eine andere Marilyn in der Öffentlichkeit, als man sie aus Aufzeichnungen und Tagebüchern kennen lernte. Die evidente Zwiespältigkeit ihres Lebens wurde früh durch verwirrende Familienverhältnisse, sexuelle Angriffe des Stiefvaters und später durch scheiternde Ehen, unter anderem mit Arthur Miller, Kinderlosigkeit wegen einer Endometriose und am Ende siebenjährigen starken Medikamentenmissbrauch geprägt. Sie hatte zeitlebens Identifikationsprobleme und Selbstbildprobleme und starb durch Tabletten. Um ihren Tod ranken sich Verschwörungstheorien und Spekulationen.

 

In einer Ausstellungsvernissage des abstrakten Expressionisten Rainer Magold am 18. Mai in Bad Bergzabern im Haus des Gastes wurde das Jahr des 50. Todestages der Filmikone mit einer amerikanischen Geburtstagsfeier begangen, nicht einer Trauerfeier, denn die blonde Schauspielerin feiert eine Wiederkehr in insgesamt 130 Bildern des Malers. Dieses Jahr wird in Bad Bergzabern noch bis 17.06.2012 mit drei verschiedenen Kunstausstellungen gefeiert, und zwar hier:
Haus des Gastes: "Die Frau"
Südpfalztherme: "Die Legende"
Galerie A. Magold: "Manche mögens heiß"

Der Maler ließ sich von den Tagebüchern Marilyns inspirieren und wollte explizit ihre tiefe Empfindungsfähigkeit, Verletzlichkeit und Ohnmacht gegenüber ihrer Vermarktung zeigen, aber auch, dass sie natürlich eine der erotisch-sinnlichsten Frauen dieser Zeit war. Die Monroe hat noch heute einen hohen Aufmerksamkeitswert und fasziniert Menschen auf der ganzen Welt. Rainer Magold zeigt sie als die typische bunt schillernde Monroe zwischen Eros und Sexus, aber auch als die untypische, dunkle, weniger auffällige, mysteriöse und mit Abgründen umringte Frau. Bei letzteren Bildern dominiert das Zurückhaltende in der Farbe, im Ausdruck. Viele der Bilder haben Groß- und Überformat, sind für dominante Plätze in großen Räumen gedacht, um sie als Mittelpunkt zu beleben. Rainer Magold ist ein Vertreter des neuen deutschen Expressionismus, der Elemente des abstrakten und figurativen Expressionismus und des abstrakten Informels verwendet. Er zählt zu den Top 10 der neuen deutschen Expressionisten, hat internationale Ausstellungen und liefert seine Gemälde in die ganze Welt.
http://www.rainer-magold.de/     http://www.magold.eu/


Zu Beginn liefen Originalfilme aus der Zeit Marilyns, Hintergründe, Auftritte, Stationen, Interviews mit ihr, mit Schauspielkollegen, Freunden, Bekannten, historische Sachverhalte und Menschen, die sie gut kannten, erneut im Alter befragt. Später wurde die Leinwand zur Projektion von Magold-Bildern in Design- und Edel-Räumlichkeiten verwendet.


Zur Begrüßung sprach Rainer Magold von seiner Studienzeit in Wien, wo es Klimt-Bilder preiswert zu kaufen gab, die heute Millionen wert sind, von der Faszination des eingesetzten Materials, hier eine Steinplatte, die 5 Millionen Jahre auf dem Buckel hat, für Lithografien, mit der er unbewusst fünf Jahre alte Vorstellungen druckte, die ihm im Kopf herumgingen. So sei es auch mit der Person Marilyns, die nicht vergessen wird, sondern weiterwirkt und an Wert gewinnt. Deswegen sei es ihm auch wichtig zu zeigen, wie sie war, nicht wie sie wahrgenommen wurde. In einem Enthüllungsakt zeigte er auch dann, die Klischeevorstellung auf einem bedruckten Plaid von einer Staffelei abnehmend, die barbusige und natürliche Frau, die sie war. Eines der wenigen fotografischen Büsten-Nacktporträts von Marilyn. Eine attraktive blonde Frau mit einem nicht sehr großen Busen, nicht mehr und nicht weniger.

Das Showprogramm begann mit den "Schönen Mannheims", einem dynamischen, kraftvollen Frauenquartett aus ausgebildeten Sängerinnen und Schauspielerinnen, mit Anna Krämer, Smaida Platais, Susanne Back, Stefanie Titus am Piano, an diesem Abend nur als  Trio (ohne S. Platais). Spritzig, sexy und stimmenstark sangen die Schönen nicht nur die Lieder Marilyns oder ihr Lieblingslied "Bei mir biste scheen", sondern trugen auch auch Schnipsel wie Impressionen aus ihrer Biographie vor, sehr aufschlussreich, fesselnd und publikumswirksam dargeboten. Die Besucher hörten unter anderem "Diamonds Are a Girl's Best Friend", "Two Little Girls from Little Rock", "River of No Return" und natürlich "I Wanna Be Loved by You".
http://www.annakraemer.de/shows_schoene_mannheimhs.html


Das Programm wurde durch zwei Auftritte der international bekannten, im saudischen Königshaus wie in den USA engagierten orientalischen Schönheit Viktoria Artist unterbrochen, die erstklassigen Bauchtanz/erotischen Tanz mit meisterhafter Körperbeherrschung und perfekter Ästhetik darbot.

Die Pause, das Come together und den Ausklang nach Programmende versorgte das Lenz/Sailer-Duo aus Speyer mit professionellem und gekonnten Jazzinterpretationen. Sie spielten Classic & Modern Jazz, Swing, Bossa Nova, Latin, Blues, Broadway.
http://www.sailer.info/lenz-sailer-duo/

Zwischen den Darbietungen wurden in 4 Gängen 12 sehr feine, leckere und für unser Verständnis ungewöhnliche Vertreter der amerikanischen Küche in Form von leckeren Fingerfood-Spezialitäten gereicht. Eine sehr gute Küche im Haus des Gastes, die die modernen Feinheiten versteht.
Was sagen die Besucher?
Viktoria Vonseelen, Musikerin, Sprecherin (
www. viktoria-vonseelen.de), entdeckte neben der Schönheit der Bilder außergewöhnliche gelungene musikalische Leistungen von Udo Sailer am E-Piano/Keyboard, und
Felicitas Göbel (https://www.facebook.com/felicitas.gobel.3),
Architektin und 1. Vorsitzende und Gründerin des Vereins "Lesen + Kultur für alle, Münster/Hessen" (https://www.facebook.com/groups/112144098895938/) war von den Bildern Rainer Magolds hingerissen, die zu den Gedichten Marilyns entstanden.
Elke Jäger, Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin aus Bad Bergzabern (elkejäger.de) erfreute die Gäste durch eine Hommage an Marilyn in Form einer blonden Perücke und knallengem Kleid und Highheels mit Absätzen der 50ies. Sie liebt Marilyn-Songs.

Fazit: Ein durch und durch gelungenes und gestyltes Programm, ein Rainer Magold, der mit seinen Bildern die Betrachter erobert, berühmten und noch nicht berühmten wie auch alltäglichen Persönlichkeiten ein modernes expressionistisches Outfit verleiht und ihre Spezifika fantastisch transportiert.

Samstag, 7. Januar 2012

Für Sie besucht: Christine Hahns Ausstellung in der Kreissparkasse Idar-Oberstein

Am Freitag, den 6. Januar 2012, eröffnete die Kreissparkasse Idar-Oberstein die vielseitige Ausstellung "Abstrakte Farblichter" von Christine Hahn, die - betreut von Jürgen Cullmann, Marketingchef - noch bis 27.1.2012 zu sehen sein wird. Der Sparkassendirektor Joachim Köls begrüßte die Besucher in der Schalterhalle der KSK Birkenfeld/Idar-Oberstein und verband die Vernissage mit der Vorstellung des neuen Filialleiters Herrn Hoffmann und dessen Stellvertreter Herrn Wagner. Stefan Vieregg M.A. führte durch das Werk.


Die Besucher der Ausstellung können während der Schalterzeiten den Formenschatz einer zeitgenössischen und einheimischen Künstlerin erleben, die sich der abstrakten Moderne von William Turner bis Jackson Pollock verpflichtet fühlt, aber auch aus dem neueren Repertoire der Beuys-Generation und Nachfolger Darstellungsvarianten wie Installationen und Performances entleiht. 
Die eindeutige Sprache des abstrakten Expressionismus, mit Action-Painting und Drip-Painting, pastosem Farbauftrag und Ritzen mit dem Palettenmesser, wird weitergeführt und zu einer eigenen emotionalen Sprache voller Impulsivität, Farbenvielfalt oder auch starker Zurückhaltung hin zu einer festgehaltenen Ruhe entwickelt. 
Christine Hahns große Stärke ist heute - nach einer Anfangsphase der gegenständlichen Genauigkeit - das qualitativ hochwertige Ergebnis aus der spontanen Kreation und lockeren Pinselführung. Ihre Monotypien sind geschmackvolle, farbig-abstrakte Eyecatcher, die jede Generation ansprechen. Vertreten sind vor allem abstrakte Landschaften, die einen wie Turners Bilder anziehen und hineinversetzen in ein Naturgeschehen unklarer Art ... 
Die Installation "Der rote Faden" macht auf die weltweit sehr unterschiedliche Lage der Kinder aufmerksam und ein Holz-Objekt zeigt die ökologischen Misstände, nicht nur in Bezug auf schonungslos abgeholzte Wälder in Amazonien und versagende grüne Lungen der Erde, sondern auch auch auf Luft, Wasser, Böden, Flora, Fauna. In einer mütterlich schützenden Geste versorgt Frau Hahns Kunst die Wunden der Natur mit farbigen Verbänden und verschönert die heil gebliebenen Reste. Eine weitere Installation zeigt und äußert den Stellenwert von Kunst im Leben. Kunst ist wie der Apfel ein Lebensmittel, ein Mittel, um zu leben, und wichtig wie Nährstoffe und Vitamine! Nicht zu vergessen der Versuchungscharakter von Kunst. Wer sich einmal auf ihre Spielarten eingelassen hat, kommt (zum Glück) nicht mehr von ihr los. 
Kleine Kostproben zum Kaufen gibt es hier