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Donnerstag, 1. Januar 2015

Höhenausstellung in Südtirol mit 16 Künstlern aus Asien, Europa und den USA




Neue Galerie: Werke von 16 Künstlern aus Asien, Europa und den USA in Südtiroler Urlaubsregion
"ZOTT'S ARTSPACE Dolomites" in St. Kassian / Alta Badia. 
Arbeiten von Konstantin Sotnikov. 
Quelle: "obs/ZOTT'S ARTSPACE Dolomites"

(ots) Seit 28. Dezember 2014 wird in St. Kassian, Italien, auf 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche Kunst präsentiert: Die Galerie "ZOTT'S ARTSPACE Dolomites" zeigt in einer Ausstellung bekannte Künstler wie den Bildhauer Matteo Lo Greco, die koreanische Malerin Mee Ai Om, die Fotografin Beth Moon und interessante Newcomer wie Yvonne Khoo aus Singapur.
Gelegen auf über 1.500 Metern Höhe ist St. Kassian (San Cassiano) in Alta Badia mit den Skipisten der Sellaronda eine der attraktivsten Wintersportregionen des Alpenraums.

Die Koreanerin Mee Ai Om spielt in ihrer Malerei mit vervielfachten Gittern und lichtdurchlässigen Farben, um die innere Wirklichkeit zu spiegeln und Emotionen zu wecken. 2014 wurde sie mit dem im asiatischen Raum bedeutenden Kunstpreis "United Overseas Bank (UOB) Painting of the Year" ausgezeichnet.

Die Amerikanerin Beth Moon zeigt Fotografien aus der Serie "Portraits of Time", ihrem bekannten Projekt über Jahrtausend-Bäume. Dafür bereiste die Künstlerin über einen Zeitraum von 14 Jahren mehrere Kontinente.

Mit Hubert Kostner präsentiert die Galerie einen überregional bekannten Südtiroler, der sich ironisch mit seiner Heimat als einer touristisch angeeigneten, idealisierten Naturidylle auseinandersetzt.

Die deutsche Malerin Anne Herzbluth, Teilnehmerin der 55. Biennale in Venedig, zeigt Arbeiten aus der Serie "Living Is Easy With Eyes Closed ".

Die aus Singapur stammende Yvonne Khoo ist die jüngste beteiligte Künstlerin. Sie beschäftigt sich in ihren Videoinstallationen mit dem Verhältnis von Natur, Identität und Vergänglichkeit.

Der renommierte italienische Bildhauer Matteo Lo Greco ist mit zwei seiner Bronze-Skulpturen vertreten. (Informationen zu allen Künstlerinnen und Künstlern entnehmen Sie bitte der Website.)

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler (alphabetisch)
- Greta Alfaro, London
- Sara Casal, Belluno
- Michaela Johanne Gräper, Burggen
- Manfred Dörner, Berlin
- Hans-Joachim Ellerbrock, Hamburg
- Alberto Fanelli, Mailand
- Mauro Fiorese, Verona
- Matteo Lo Greco, Venedig
- Anne Herzbluth, Berlin
- Iyvone Khoo, Singapur
- Tobias Köbsch, Dresden
- Hubert Kostner, Kastelruth
- Beth Moon, San Francisco
- Mee Ai Om, Hongkong
- Max Schmelcher, Lindau
- Konstantin Sotnikov, Hamburg

Die Initiatoren der Galerie sind der Münchner Unternehmer und Kunstsammler Christian Zott und der Südtiroler Hotelier Reinhold Crazzolara. In den an das Hotel Fanes angeschlossenen Ausstellungsräumen werden Werke aus der abstrakten und gegenständlichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Videokunst sowie raumgreifende Installationen gezeigt. Die 16 Künstlerinnen und Künstler kommen aus Hongkong, Singapur, den USA, England, Italien und Deutschland.
Mit einem zeitgemäßen, erlebnisorientierten Ausstellungskonzept wird den Besuchern ein unkonventioneller Zugang zur aktuellen internationalen Kunstlandschaft geboten. Eine eigens für die Galerie gestaltete Lounge im englischen Stil will den Kunstgenuss abrunden. "ZOTT'S ARTSPACE Dolomites" ist der zweite Artspace des Münchner Unternehmers nach Singapur.

Die Ausstellung ist vom 28. Dezember 2014 bis zum 05. April 2015 zu sehen. Sie ist täglich von 16:00 bis 21:00 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.


http://www.zottsartspace.com/

Montag, 24. Dezember 2012

WEIHNACHTSFLUCHT NACH ASIEN von Karin Michaeli

Weihnachten auf Sri Lanka
Vor genau zehn Jahren trat ich zum ersten Mal in meinem Leben die Weihnachtsflucht an. Nichts, aber auch nichts sollte mich an Weihnachten erinnern - weder Tannenzweige, noch Adventskränzchen, noch Frauen, die den ganzen Tag Wohnungen dekorieren mit Engelchen und dazu Plätzchen backen.
Also trat ich eine Reise nach Sri Lanka an - buddhistisch-hinduistische Riten fürchtete ich nicht. Schon als Jugendliche hörte ich Ravi Shanker und zündete auch gerne mal ein Räucherstäbchen an, wenn ich im Lotussitz auf dem blanken Fußboden mich der Meditation hingab.
Wie groß war mein Erstaunen, als in der Hotelhalle ein riesiger Weihnachtsbaum stand, umhüllt von Watte, die den Schnee symbolisieren sollte und obenauf ein riesiger bunter Stern. Aus den Lautsprechern sang ein zarter Kinderchor "Kling Glöckchen klinge-linge-ling".
Draußen neben dem Swimmingpool stand ebenfalls ein riesiger Tannenbaum mit Schnee garniert und auf allen Gartentischlein befanden sich kleine Adventsgestecke.
Eine riesige Krippe mit Hirten, Schafen und dem trauten hochheiligen Paar befand sich in der Hotelhalle direkt neben der Rezeption. Der holde Knabe mit dem lockigen Haar lag allerdings noch nicht in der Krippe. Erst am 24.12. sollte er dort hinein gelegt werden.
Meine natürliche Abwehr gegen diese Attribute deutschen Spießertums löste sich allerdings abends beim Abendessen im Speisesaal auf eine für mich beschämende Art und Weise auf.
Während der Vorspeise kamen plötzlich an die 40 Kinder mit riesigen Augen und dunklem gelockten Haar in den Speisesaal. Einige hatten Engelsflügelein auf dem Rücken, andere waren in Hirtengewänder gehüllt und das traute hochheilige Paar schritt voran, Mutter Maria mit einer riesigen Schildkröt-Babypuppe auf dem Arm, die zudem noch nackt war. Keines der Kinder war offensichtlich älter als sechs Jahre.
Sie bauten sich am Ende des Speisesaals auf und fingen herzzerreißend an zu singen. Das erste Lied lautete "Stille Nacht, heilige Nacht" und dann folgten die schönsten deutschen Weihnachtslieder. Die kleinen Ameisenstimmchen krochen in mein Ohr. Ich mußte die Vorspeise beiseite schieben, damit sie nicht weggeschwemmt werde von meinen aufsteigenden Tränen; denn es war um meine Fassung geschehen.
Alles was ich in den letzten Jahren tapfer geschluckt und nicht beweint hatte, kam hier in Sri Lanka auf Hikkaduwa im Speisesaal des Blue Coral-Hotel hemmungslos aus mir herausgeschwemmt. Ich weinte ohne Unterlaß und konnte den Blick nicht mehr wenden von diesen wunderschönen Kinderlein
Sie kamen jeden Abend in den Speisesaal bis einschließlich zum 2. Weihnachtstag und jeden Abend ergossen sich die Tränen in Vor-, Haupt- und Nachspeise und nach Weihnachten war ich innerlich gereinigt und fühlte mich wie neugeboren - so als sei ich am 24.12. erst auf die Welt gekommen.
Es bleibt noch zu erwähnen, das wir alle im Speisesaal geweint haben bei den Weihnachtsaufführungen der Kinder aus Sri Lanka, die die nackte Babypuppe manchmal völlig verkehrt herum im Arm hielten - hätte sie gelebt, wäre ihr der Kopf abgefallen...
Ab dem 25.12. lag in allen Krippen aller Hotelhallen in Hikkaduwa das kleine Jesulein - ich hatte mir den Spaß erlaubt, dies zu kontrollieren. Ja, auf Sri Lanka wird das Jesulein, so wie es sich gehört, erst am 24.12. in die Krippe gelegt - vorher ist es ja noch nicht geboren. Das sollten sich die hiesigen Krippenaufsteller mal zum Vorbild nehmen !

Erwähnt sei an dieser Stelle, das es auch kein Entrinnen vor Sylvester gab. Die Parties in den Gärten der Hotelanlagen starteten gegen 20.00 Uhr und endeten am anderen Morgen gegen 5.00 Uhr. Party bedeutete, das aus Boxen, so groß wie Kleiderschränke mit einem Lärm, stärker als 10 Düsenjäger beieinander, ununterbrochen die Popsongs der sechziger und siebziger Jahre runtergenudelt wurden. Zu Ehren kamen immer wieder Deep Purple, Status Quo, Susi Quattro, Jimmy Hendrix, Rolling Stones, Beatles und immer wieder The Lords mit ihrer Lola, immer wieder, immer wieder. Es gab kein Entrinnen - alle Hotelanlagen hatten die gleichen Tonträger, die gleichen lauten Boxen und die gleiche Freude daran, immer wieder die gleiche Musik zu spielen.

Sie haben es ja nur gut gemeint...

Wie gerne möchte ich das alles noch einmal erleben. Nächstes Jahr Weihnachten werde ich wieder der Weihnacht entfliehen und nach Sri Lanka fliegen.


(c) Karin Michaeli