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Dienstag, 10. Juni 2014

Das Adipositas-Paradoxon: Dicke überleben besser in der Intensivstation, leben aber kürzer


Auch das sollten adipöse Menschen oder jene, die auf dem Weg sind bedenken: Kniegelenke schaffen ganz schnell zu viel Gewicht nicht mehr.

Die Ärzte Zeitung weist darauf hin, dass Adipöse doppelt so oft künstliche Kniegelenke wie Normalgewichtige brauchen und ein doppelt so hohes Risiko für Komplikationen haben. Laut Aussage eines Arztes in Nordirland haben Frauen sogar das 2,4-fache Risiko.

Adipöse ab einem BMI von 35kg/m2 bräuchten im Vergleich zu den Patienten, die unter diesem Wert lagen, doppelt so oft Revisionen und litten zweimal so oft an tiefen Infektionen, so das Ergebnis einer Schweizer Studie.

2010 berichtete jedoch Professor Johannes Georg Wechsler vom Krankenhaus Barmherzige Brüder München, dass die These, wonach übergewichtige Menschen mehr Komplikationen hätten oder aufgrund von Begleiterkrankungen eine höhere Morbidität und Mortalität aufwiesen, zumindest für Patienten, die auf Intensivstationen versorgt werden, falsch sei.


Wechsler präsentierte unter anderem Daten von Patienten mit Knieprothesen-Op. Wie zu erwarten, waren adipöse Menschen in diesem Kollektiv etwas überrepräsentiert. Auf den Langzeitverlauf hatte das Gewicht aber keinen Einfluss: Es gab weder mehr perioperative Komplikationen noch einen Unterschied in der Mortalität im 5-Jahres-Follow up. Vor vier Jahren in München andere Ergebnisse als in Nordirland?

Noch eindrucksvoller waren die Daten einer amerikanischen Kohortenstudie mit 200 000 operierten Patienten unterschiedlichster Fachrichtungen, bei denen die Letalität mit dem BMI in Beziehung gesetzt wurde. Das Ergebnis: Je schwerer die Patienten, umso geringer war die Letalität.

Eine japanische Studie mit mehreren hundert Patienten, die wegen eines hepatozellulären Karzinoms operiert worden waren, fand zwischen schlanken HCC-Patienten und adipösen HCC-Patienten keinen Unterschied.

Auch wenn die Sondersituation Intensivstation zeigt, dass Polster helfen können, in der internationalen "Collaborative Study" mit 900 000 unselektierten Erwachsenen über einen Zeitraum von zehn Jahren taucht allerdings eine klare Korrelation zwischen BMI und Sterberate auf:

"Das Optimum lag bei einem BMI von 22 bis 25", so Wechsler. Wer einen BMI von 30 bis 35 hatte, lebte zwei bis vier Jahre kürzer. Und wer einen BMI zwischen 40 und 45 hatte, war acht bis zehn Jahre früher tot. "An diesen Zahlen ändert sich durch die Daten aus den Akutkliniken genauso wenig wie an der deutlich geringeren Lebensqualität von adipösen Menschen", so der Experte.